Montag, 27. Juli 2009

Bye Bye Triathlon

Nach 4 Langdistanzen und einer tollen Zeit habe ich mich entschlossen dem Triathlon den Rücken zu kehren. Natürlich mache ich das auch mit einem weinenden Auge, da es mir immer sehr viel Spaß bereitet hat, mich auf einen Ironman vorzubereiten. Auch ein Ziel vor Augen zu haben war eine tolle Sache. Leider leidet bei dieser Sportart das Familienleben sehr extrem und ich bin nicht der Typ, der eine Sportart auf Amateurbasis mit drei bis viermal Training in der Woche machen kann. Leistungssport hat mich mein ganzes Leben begleitet und deshalb liegt für mich der semiprofessionelle Bereich immer in der Nähe des Machbaren. Daher gilt meistens das Motto "Alles oder Nichts" bei mir. Meiner Meinung nach kann man sich nicht auf einen Ironman mit drei Trainingseinheiten in der Woche vorbereiten und deswegen sage ich lieber "Bye Bye Triathlon".

Sonntag, 26. Juli 2009

Ironman Frankfurt 2009 - Fazit nach drei Wochen

Es hat leider wieder einmal nicht gereicht für die Hawaiiqualifikation. Schade, da ich mich am Wettkampftag sehr gut gefühlt habe. Traurig kann ich nicht sein, da die Vorbereitung alles andere als optimal gelaufen ist. Bis Ende Februar war die Vorbereitung sensationell gewesen. Schwimmen, Radfahren und Laufen waren von den Trainingsergebnissen schon auf einem gutem Niveau. Vorallem der Raddruck hatte sich enorm verbessert. Dann musste ich länger als zwei Monate pausieren, wegen einer akuten Pangreatitis und es dauerte etliche Wochen, bis mein Körper das Training überhaupt an nahm. Dazu kamen noch die Schwierigkeiten mit meinem linken Oberschenkel, der mich seit über einem Jahr ärgert. Wenn ich all dies berücksichtige sind die gelaufenen 9:52:41 Stunden mehr als ich erwarten konnte. Trotzdem macht es mich traurig das Ziel wieder einmal knapp verpasst zu haben, bzw. dass ich mental eingebrochen bin und so mein Ziel aus den Augen verloren habe.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Ironman Frankfurt in 9:52:41 Stunden - Teil 3 - Laufen

Für den Wechsel vom Rad auf die Laufstrecke habe ich mir dann 2:11 Minuten gegönnt. Die ersten Schritte waren noch etwas unkoordiniert und schwer. Mit jedem Schritt ging es aber dann besser. Ein Blich auf die Uhr zeigte mir, dass ich wieder viel zu schnell angelaufen bin. Mit 4:20 min/km - 4:30 min/km, war es definitiv zu schnell. Ich wollte nicht die Fehler der letzten Jahre wiederholen und habe mich gezwungen einen Schnitt von ca. 4:50 min/km zu laufen. Das klappte auch wunderbar und die Beine fühlten sich noch sehr gut an. Nach ca. 5 Kilometer wollte ich dann das Tempo erhöhen. Leider klappte das nicht mehr. Ich konnte machen was ich wollte, schneller als 4:50 min/km konnte ich nur unter enormen Anstrengungen laufen. Hätte ich das getan, dann wäre der Einbruch vermutlich schon in der zweiten Runde gekommen. Aber spätesten zu diesem Zeitpunkt merkte ich, dass die Aufholjagd beim Radfahren viel zu viel Kraft gekostet hat. Die erste Runde konnte ich dann noch mit einem Schnitt von 4:51 min/km hinter mich bringen. Bis dahin lief noch alles nach Plan. Dann war ich auch schon in der zweiten Runde und der Knüppelmann hat zugeschlagen. Genau zu diesem Zeitpunkt wurde ich von einem Läufer überholt, der mir zu rief: "Los Jürgen diesemal packst du es. Hol dir die Quali. Ich verfolge Deinen Blog, daher kenne ich Dich." Als ich ihm sagte, dass es heute vermutlich nichts wird, bin ich sehr erschrocken, da ich merkte, dass ich nicht mal mehr mental stark genug war um mein gewünschtes Ziel zu erreichen. Ich habe ihm noch nachgerufen, dass er mal einen Kommentar im Blog hinterlässt, damit ich weis, wer er ist. Ich hoffe, dass er das noch tut. Auf alle Fälle war es eine tolle Begegnung und vielen Dank nochmal für den Ansporn. Gegen Ende der zweiten Runde habe ich mir schon Gedanken gemacht, wie ich mich mehr puschen kann, um das immer näher kommende Desaster in Grenzen zu halten. Zu erkennen war es schon, da ich für die zweite Runde nur noch einen Schnitt von 5:08 min/km halten konnte. Eigentlich wollte ich meine Cola erst bei Kilometer 32 zu mir nehmen. Ich habe mich entschieden diese Belohnung vorzuziehen und schon bei Kilometer 28 zur Cola zu greifen. Der Einbruch war in der dritten Runde schon zu spüren, da ich in dieser einen Schnitt von 5:25 min/km noch halten konnte. Dann kam es aber zum ganz großen Einbruch und die letzte Runde konnte ich nur noch mit einem Schnitt von 5:31 min/km laufen. Von Laufen kann eigentlich während der letzten 1 1/2 Runden nicht gesprochen werden, da ich mich nur noch von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation geschleppt habe. Auch meiner Trainerin ist in der dritten runde nichts eingefallen, als sie mich ein paar Meter begleitet hat und ich ihr meinen Zustand geschildert habe. Aber wie soll sie in der Situation noch eingreifen. Auser motivieren, das sie sowieso immer getan hat, ist in so einem Moment nichts zu machen. Zwischendurch hatte ich oft den Gedanken einfach auszusteigen, da mein Ziel nicht das Finishen war, sonder die Qualifikation für Hawaii. Ich habe mich aber dann für einen Zieleinlauf entschieden, da mir klar war, ohne Qualifikation, wird dies mein letzter Ironman sein und für diesen sollte dann kein DNF (DID NOT FINISH) stehen. Als ich dann endlich auf die Zielgerade einbog und meine Familie und Verwandtschaft jubelnd an der Bande sah, war es doch ein gutes Gefühl dieses Ding zu Ende gebracht zu haben. Für den Marathon benötigte ich dann 3:41:32 Stunden und überquerte nach 9:52:41 die Ziellinie.

Dienstag, 14. Juli 2009

Ironman Frankfurt in 9:52:41 Stunden - Teil 2 - Radfahren - Glück im Unglück

Nach dem Schwimmausstieg musste der Anstieg zur Wechselzone bewältigt werden. Diesen konnte ich diesmal ohne Krampfattacken bewältigen. Oben angekommen, habe ich mir den Neo halb ausgezogen und bin auf direktem Wege zu meinem Rad. Dort angekommen habe ich mir den Neo abgestreift, den Helm aufgesetzt, die Brille ins Gesicht geschmissen und bin mit meinem Rad aus der Wechselzone gelaufen. Nach der Aufstiegslinie habe ich mich auf den Sattel geworfen und freute mich auf die bevorstehenden 180 Kilometer. Dieses Jahr wollte ich einen perfekten Wechsel vollziehen. Vom Gefühl her dachte ich, dass alles reibungslos geklappt hat. Trotzdem war ich eine Sekunde langsamer als letztes Jahr und habe die Wechselzone erst nach 3:44 Minuten verlassen. Schnell war ich in den Radschuhen und fand auch zügig einen guten Rhythmus. Die ersten 13 Kilometer nach Frankfurt waren fast so schnell wie die im Vorjahr. 8 Sekunden langsamer als 2008 bedeuteten einen Schnitt von 38,83 km/h auf diesem Teilabschnnitt. Danach ging es in die erste Runde von Zweien a 84 Kilometer. Bei den ersten Anstiegen merkte ich, dass die Beine das Tempo gut mitmachen und ich auch genug Druck auf die Pedale bekommen habe. So vergingen Kilometer um Kilometer. Da die Strecke sehr abwechslungsreich ist, merkte man auch die Zeit nicht. Nach 2:13:46 Stunden und einem Schnitt von 37,81 km/h hatte ich die erste Runde hinter mich gebracht. Die Beine fühlten sich noch gut an und es lief wirklich rund. Bei Kilometer 102 hat mich dann das Glück ein wenig verlassen. Ich musste 4 Straßenbahnschienen überqueren und bei der letzten war der Schlag auf den Schlauchreifen so stark, dass dem Schlauchreifen die Luft ausging. Bei Tempo 45 km/h hörte ich nur noch einen lauten Knall und war froh, dass ich das Rad ohne Sturz zum stehen bekommen habe. Erstaunlicherweise bin ich sehr ruhig geblieben und der Wechsel des Schlauchreifens hat reibungslos funktioniert. Wieder auf dem Rad habe ich mir vorgenommen ruhig zu bleiben und dafür beim Laufen die verlorene Zeit wieder einzuholen. Leider habe ich dann nie wieder einen runden Tritt und einen Rhythmus gefunden. Immer wieder kamen Gedanken auf, die Reifenpanne auf dem Rad wieder einzufahren. Trotz des Versuches, diese Gedanken wieder zu verwerfen, habe ich doch öfters den Kraftakt gewagt, um ein paar Minuten aufzuholen. An dieser Stelle habe ich dann auch mental das Rennen verloren. Ich habe des öfteren das Rennen aufgegeben, anstatt im Ziel abzurechnen. Für die zweite Runde benötigte ich dann 2:27:32 Stunden inklusive des Schlauchreifenwechsels und es war nur noch ein Schnitt von 33,67 km/h. Den starken Abfall gegenüber der ersten Runde kann ich mir leider nicht erklären. Es scheint so, dass ich in der zweiten Runde eingebrochen bin. Das Gefühl hatte ich jedoch nicht. Natürlich sind die Beine nach 120 Kilometer nicht mehr ganz so frisch, aber die Beine fühlten sich auch in der zweiten Runde noch recht gut an. Vermutlich habe ich an den Anstiegen zu viel gebummelt. Nach 5:01:14 Stunden, was leider nur einem Schnitt von 35,85 km/h entspricht, konnte ich dann mein Rad in der Wechselzone den netten Helfern in die Hand geben und mich auf den letzten und entscheidenden Teil des Tages konzentrieren.

Montag, 13. Juli 2009

Ironman Frankfurt in 9:52:41 Stunden - Teil 1 - Schwimmen

Um 4:20 Uhr klingelte der Wecker. Geschlafen hatte ich in der vergangenen halben Nacht nicht richtig. Dafür war ich nach dem Weckerklingeln wach und fühlte mich auch fit genug für einen Ironman. Schnell waren die letzten Sachen zusammen gepackt und um 5:00 Uhr ging es zum Frühstück. Leider hat das Hotel in diesem Jahr es nicht ermöglichen können, dass das Frühstück schon um 4:30 Uhr zur Verfügung stand. Letztes Jahr klappte das noch. Nach einem schnellen Frühstück mit 3 Scheiben Brot mit Marmelade und 2 Tassen Kaffee bin ich mit meinem Bruder, die 4 Kilometer zum Langener Waldsee, mit dem Mountainbike gefahren. Dort angekommen, war schon reges Treiben in der Wechselzone. Zügig ging ich zu meinem Rad und erledigte ohne viel nachzudenken die noch notwendigen Aufgaben. Die Zeit verging viel zu schnell und ich verzichtete darauf alles nochmals zu überprüfen und durchzugehen. Schnell schlüpfte ich in meinen Neo. Kurz bevor ich ins Wasser ging habe ich mit meinem Bruder noch einen kleinen Smalltalk gehalten. Dann kam das Einschwimmen und ich fühlte mich frisch und kräftig. Nach der Nationalhymne kam dann auch schon der Startschuss. Endlich ging es los. Beim Anschwimmen hatte ich etwas zu viel Gas gegeben. Nach 300 Metern merkte ich, dass ich das Tempo nie halten könnte und versuchte dann etwas ruhiger zu schwimmen. Der gefühlte Rhythmus war gut und nach 35 Minuten konnte ich meinen ersten Landgang absolvieren. Ich wusste schon, dass es keine berauschende Zeit ist, aber ich fühlte mich wesentlich besser als letztes Jahr. Den kurzen Landgang habe ich dann schon in den Beinen gespürt. Das Blut ist nicht so schnell in den Beinen angekommen und ein wenig benommen ging es auf den zweiten Schwimmabschnitt. Bis zur letzten großen Wendeboje ging es noch ganz ordentlich. Dann hatte ich den Schwimmaustieg auch schon vor Augen, jedoch wollte der nicht näher kommen. So langsam schmerzte der Nacken, die Arme wurden immer schwerer und von der Schwimmbrille bekam ich stechende Kopfschmerzen. Nach 1:04:00 Stunden erreichte ich endlich den Schwimmausstieg und freute mich, dass ich wenigsten die Zeit von letztem Jahr wiederholen konnte. Diesmal war ich um es genau zu nehmen 9 Sekunden schneller :-). Auch der Allgemeinzustand war hervorragend im Vergleich zu letztem Jahr.


Montag, 6. Juli 2009

Der Elefant ist gegessen - Ironman Frankfurt in 9:52:41 Stunden

Um es vorweg zu nehmen, es hat wieder einmal nicht gereicht für Hawaii. Der 5. Juli 2009 sollte nicht mein Tag werden, obwohl es sehr gut anfing. Was ich an diesem Tag erlebt habe und warum ich das Rennen im Kopf verloren habe, werde ich in weiteren Blogeinträgen für die einzelnen Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen berichten. Jetzt möchte ich mich aber erstmal bei meiner Familie und Verwandten bedanken, dass Ihr mich vor Ort so tatkräftig unterstützt habt. Vorallem Dir Oliver, vielen Dank für Deine Ünterstützung von 4:20 Uhr bis 20:12 Uhr. Ohne Dich hätte alles nicht so reibungslos funktioniert. Vielen Dank auch an alle, die für mich die Daumen gedrückt haben.


Donnerstag, 2. Juli 2009

Ironman Frankfurt 2009 mit der Startnummer 384

Nun ist es wieder so weit! Die letzten Tage vor dem Ironman Frankfurt liegen vor mir. Am 5. Juli um 6:45 Uhr werde ich mich mit der Startnummer 384 und weiteren 2300 Triathleten ins Wasser am Langener Waldsee stürzen. Dann werde ich sehen, was die Zeiten aus dem letzten Jahr wert sind. Es wird ein ganz heißes Rennen werden. Es sind 28 Grad angekündigt. Die letzten Tage verbringe ich mit der einen oder anderen kleinen Trainingseinheit. Heute stand nochmal 40 Minuten schwimmen im Langener Waldsee und ein zwanzig Minuten Läufchen auf dem Programm. Zwischendurch habe ich noch am Römer meine Startunterlagen abgeholt und bin nach einer kleinen Erholungpause mit dem Auto noch die Radstrecke abgefahren. Im Auto kann man sich oft nicht vorstellen, dass man so eine Strecke bewältigen kann. Keine Ahnung, wie ich letztes Jahr diese Strecke hinter mich gebracht habe.
Morgen muss ich nochmals für dreisig Minuten aufs Rad und um 15:00 Uhr findet dann die Wettkampfbesprechung statt. Samstag ist dann der Radcheckin und danach werden die Füße hoch gelegt und die Nervosität bekämpft. Dann hoffe ich, dass ich ein paar Stunden schlafen kann, bevor der Wecker sich um 4:00 Uhr meldet. Wenn Ihr auch live dabei sein wollt, dann schaut auf der Seite www.ironman.de mal vorbei.

See u after the race